Wer war die Gestapo

Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) gilt als das wichtigste und gefürchtetste Herrschaftsinstrument des Nationalsozialismus. Sie ging im April 1933 aus der Politischen Polizei Preußens hervor. Zu den wesentlichen Aufgaben der Gestapo zählten die Überwachung der Bevölkerung und die Verfolgung der Gegner des NS-Regimes. Aus politischen Gründen wurden vor allem Kommunisten, Sozialdemokraten und Linkssozialisten, aus rassischen Gründen vor allem Juden verfolgt. Die Verfolgung der Sinti und Roma, der Homosexuellen und der sogenannten “Asozialen” fiel in die Zuständigkeit der Kriminalpolizei, wobei diese eng mit der Gestapo zusammenarbeitete.

In den Nürnberger Prozessen wurde sie zu einer verbrecherischen Organisation erklärt.

Die sogenannte Stuttgarter Gestapo-Leitstelle hatte von 1937 bis 1945 ihren Sitz im Gebäude des ehemaligen “Hotel Silber” in der Dorotheenstraße 10 beim Karlsplatz (Die Dorotheenstraße war von 1938 bis 1945 nach dem damaligen NS-Reichstatthalter in “Wilhelm-Murr-Straße” umbenannt).

Für Kurt Schumacher, den späteren Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei, die Literatin und Kommunistin Lilo Hermann, die Widerstandskämpfer Georg Schwenker, Lina Haag, für Juden, Sinti und für viele andere Nazi-Gegner war die Stuttgarter Leitstelle der Gestapo im “Hotel Silber” die erste Station auf ihrem Leidensweg. Noch wenige Tage vor Kriegsende am 13. April 1945, wurden vier Personen in den noch heute bestehenden Kellern des Gebäudes erhängt.

Siehe hierzu auch:
Gestapomorde vergisst man nicht (Artikel aus dem Magazin DER SPIEGEL vom 26. Nov. 1958)

Beitrag von Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann und Roland Maier vom Mai 2010