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Die Veranstaltung musste leider abgesagt werden: „Wege aus der Konfrontation?!“
Über Menschlichkeit – Jüdische Perspektiven aus Israel und der Diaspora nach dem 7. Oktober 2023
Natan Sznaider und Claude Weinber im Gespräch
Der 7. Oktober 2023 hat nicht nur Israel erschüttert – er hat weltweit Debatten neu entfacht. In Deutschland sind sie geprägt von historischer Verantwortung, moralischer Überforderung und zunehmender Sprachlosigkeit. Wie spricht man darüber in Israel und in der jüdischen Diaspora?
9. Juli 2025 – 18:00 – 20:30
Erinnerungsort Hotel Silber, Dorotheenstraße 10, 70173 Stuttgart
Eintritt frei.
Wir bitten um Anmeldung unter: veranstaltungen-hs@hdgbw.de
Der 7. Oktober 2023 hat nicht nur Israel erschüttert – er hat weltweit Debatten neu entfacht.
In Deutschland sind sie geprägt von historischer Verantwortung, moralischer Überforderung und zunehmender Sprachlosigkeit.
Wie spricht man darüber in Israel und in der jüdischen Diaspora?
Israel ist kollektiv traumatisiert – und zugleich gesellschaftlich tief gespalten. Schon seit Ende 2022 kämpft das Land mit einer Regierung, die demokratische Institutionen offen angreift. Aus diesem Angriff erwuchs ein beispielloser zivilgesellschaftlicher Widerstand – ein Kampf um die Seele der israelischen Demokratie, so unvollkommen sie auch sein mag.
Der Pogrom der Hamas hat diese Entwicklung überlagert – und verschärft.
Die gegenwärtige Kriegsführung Israels im Gazastreifen und der Westbank stellt nicht nur militärische, sondern auch moralische Fragen.
Natan Sznaider ringt mit ihnen – als israelischer Intellektueller, als Jude, als Zionist.
Was geschieht mit dem moralischen Gewebe seines Zionismus, der auf Menschenwürde und Gerechtigkeit bestand, wenn der Krieg all das unterhöhlt?
Gleichzeitig bleibt ein Fünftel der israelischen Bevölkerung – die palästinensischen Israelis – in all diesen Diskussionen meist außen vor. Ihre Stimmen, ihre Realitäten und ihre Gefühle werden von der jüdischen Mehrheitsgesellschaft ignoriert, negiert oder vergessen.
Und die Diaspora? Auch sie ist zerrissen – zwischen Solidarität und Kritik,zwischen Angst und Isolation, zwischen der Erfahrung von Antisemitismusund der Frage, wie sie zu Israel stehen kann.Natan Sznaider, geboren in Mannheim, Soziologie und Autor, lebt in TelAviv. Er verbindet jüdische Erinnerung mit globaler Gerechtigkeit, denkt Holocaust, Kolonialismus und Mitgefühl politisch.
Im Gespräch mit Claude Weinber, ehemaliger Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Israel.
Moderation: Lior Smith, jüdische Autorin und politische Kommunikatorin aus Stuttgart.
Ein Abend für alle, die dem einfachen Freund-Feind-Denken etwas entgegensetzen wollen – und bereit sind, hinzuhören, wo viele nur urteilen.
Eine gemeinsame Veranstaltung von Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg, der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber und dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg.
