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„Man sieht den Menschen nicht an, was sie getan haben“ – der erste Frankfurter Auschwitzprozess
Zeitzeugengespräch mit Gerhard Wiese
28. Januar 2024 – 13:00 – 15:30
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Gerhard Wiese vertrat als junger Staatsanwalt von 1963 bis 1965 im ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess die Anklage gegen 22 Männer: ihnen wurde vorgeworfen, Mord und Beihilfe zum Mord im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz begangen zu haben. Wiese verfasste unter anderem die Anklageschrift gegen Wilhelm Boger. Dieser hatte seine Polizeikarriere bei der württembergischen Gestapo begonnen und von 1942 bis 1945 für die Politische Abteilung im KZ Auschwitz gearbeitet. Aufgrund seiner brutalen Verhör-Methoden gaben ihm die Auschwitz-Gefangenen Spitznamen wie „der Teufel von Auschwitz“.
Gerhard Wiese berichtet von den Auslösern, die eine Verhandlung gegen 22 Männer mit unterschiedlichsten Funktionen im Lagerkomplex Auschwitz erst möglich machten, von seiner Tätigkeit für den hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer und dem Prozess, der zum „Prozess seines Lebens“ werden sollte und der heute einen festen Platz im kollektiven Gedächtnis hat.
Veranstalter: Haus der Geschichte Baden-Württemberg