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„Vom fliegenden Holländer zum schwäbischen Mops“ – Heinrich Heine in Stuttgart

10. November 2024 11:00 13:00

Szenisch-musikalische Lesung im Rahmen der Jüdischen Kulturwochen

Sonntag, 10. November 2024, 11:00 Uhr
Foyer Hotel Silber, Dorotheenstraße 10, Stuttgart

Lesung: Boris Burgstaller, Katharina Hauter
Gesang: Lena Spohn
Klavier: Mildred Derenty-Camenen
Szenische Einrichtung: Christian Werner

Straßennamen können viel über die Geschichte einer Stadt erzählen: Heinrich-Heine-Höhe, Richard-Wagner-Straße 28, 70184 Stuttgart:
Hoch über Stuttgart nahe der Staatskanzlei in der Villa Reitzenstein gibt es diese erstaunliche Adresse. Der von den Nazis geschmähte und zensierte Jude Heine in enger Verbindung zum Antisemiten Wagner? Wie kam es dazu? Die ursprünglich nach Heinrich Heine benannte Straße wurde eilends im Mai 1933 zur Richard-Wagner-Straße umbenannt. Im Unterschied zu anderen Umbenennungen durch die Nationalsozialisten wurde dies nach 1945 nie rückgängig gemacht. Fast 90 Jahre später konnte man sich verschämt dazu durchringen wenigstens einem Aussichtspunkt in der Straße Heines Namen zu geben. Eine Posse, die auf erstaunliche Weise Heines, durch Ironie und Spott geprägtes Verhältnis zu „Stukkert am Neckarstrome“ und der schwäbischen Dichterschule, widerspiegelt, die Heines Spott und seinen Abgesang auf die Romantik nur mit antisemitischer Häme erwidern konnte. Im Unterschied zu Heine sind deren Protagonisten wie Schwab, Uhland und Kerner mit Straßen- und Schulnamen in Stuttgart präsent. Die von Heine-Liedern eingerahmte Lesung wirft ein unterhaltsames Licht auf diese Auseinandersetzungen, ohne jedoch den ernsten Hintergrund des „salonfähigen“ Antisemitismus in der Kunst zu vergessen.

Eine StolperKunst-Produktion

Veranstalterin: Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber