Im Lager geboren und gestorben – Kinder von Zwangsarbeiterinnen in Stuttgart“
Das Schicksal sowjetrussischer Zwangsarbeiterkinder in Stuttgart 1943 – 1945
Buchvorstellung und Gespräch
12. Februar 2025 – 19:00 – 20:30
Mit Dr. med. Karl-Horst Marquart, Autor
und Harald Stingele, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber
Wir bitten um Anmeldung unter veranstaltungen-hs@hdgbw.de.
Das Schicksal der sowjetrussischen Zwangsarbeiterkindern in Stuttgart fand bisher keine Beachtung. 231 Kinder starben zwischen 1943 in Zwangsarbeiterlagern und in städtischen Krankenhäusern. Mit seinem Buch schließt Dr. Karl-Horst Marquart eine Gedächtnislücke in der Stuttgarter Stadtgeschichte. Er dokumentiert wie 10-14jährige Kinder fürs Tiefbauamt schuften mussten, wie schwangere Zwangsarbeiterinnen und Kleinkinder in den Lagern vernachlässigt wurden, wie die städtische Kinderklinik an diesen Verbrechen mitwirkte. Überlebende kommen im Buch mit bewegenden Zeugnissen zu Wort.
Dr. Karl-Horst Marquart arbeitete als Arzt im Gesundheitsamt der Stadt Stuttgart. In langjähriger ehrenamtlicher Forschung hat er in seinem ersten Buch „Behandlung empfohlen“ nachgewiesen, wie die damaligen Ärzte an Medizinverbrechen beteiligt waren. Er initiierte zusammen mit der Stolperstein Initiative Stuttgart-Vaihingen die Verlegung von Stolpersteinen für Zwangsarbeiterkinder und von Stolperschwellen, die den Standort ehemaliger Lager sichtbar machen.
Sein neues Buch ist 2024 erschienen im Verlag Peter Grohmann Nachfolger.
Veranstalter*innen: Die AnStifter e.V., Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V.