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Exkursion: Das Dorf Stetten im Remstal in der NS-Diktatur

12. April 2025 14:00 17:00

Bei einem Rundgang erzählt der Stettener Heimatforscher Ebbe Kögel, Jahrgang 1953, vom mühsamen Prozess – und den „Erfolgen“ – bei der Aufarbeitung der NS-Diktatur in den vergangenen 80 Jahren.

14 Uhr, Treffpunkt im Schlosshof der Diakonie Stetten.
Anfahrt mit ÖPNV oder eigenem Auto.

Begrenzte Plätze! Wir bitten um Anmeldung unter: anmeldung@hotel-silber.de

Nach dem 2-stündigen Rundgang Einkehr bei Kaffee und Kuchen im örtlichen „s’Burgstüble“ mit Diavortrag und kurzen Filmausschnitten. (Wer möchte, kann dort auch zu Abend essen).

Wie in vielen anderen Dörfern erzielte die NSDAP bei den Reichstags-Wahlen am 5. März 1933 in dem schwäbischen Wengerterdorf Stetten im Remstal mit damals 4.000 EinwohnerInnen mit 55% die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen. SPD und KPD kamen zusammen immerhin noch auf 19%. Zügig begannen die Nazis danach mit dem Umbau der Dorfgesellschaft im faschistischen Sinne. Wer von den alten Eliten nicht kooperierte, wurde durch parteitreue Volksgenossen ersetzt. Auch die in Stetten beheimatete Behindertenanstalt wurde „auf Linie“ gebracht. Mit Zwangssterilisierungen und 1940 dem traurigen Höhepunkt des Abtransportes von 403 Behinderten in die Tötungsanstalt Grafeneck. Mit Beginn des Krieges wurden Hunderte von osteuropäischen ZwangsarbeiterInnen und französische Kriegsgefangene in der Landwirtschaft und in den seit 1943 nach Stetten ausgelagerten Stuttgarter Krankenhäusern eingesetzt. Doch es gab auch Menschen, die sich widersetzten. So der am Stuttgarter „Kabelattentat“ beteiligte Wengerter Hermann „Mendel“ Medinger und die ev. Pfarrersfrau Hildegard Spieth. Sie beherbergte im Pfarrhaus das jüdische Ehepaar Krakauer, das im April 1945 von der US-Armee befreit wurde.