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Gedenkveranstaltung Deportation am 1.Dezember 1041 von Stuttgart nach Riga

1. Dezember 2024 12:00 15:00

Einladung zur Gedenkveranstaltung am
Montag, 2.12.2024
12.00 Uhr Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
13.00 Uhr Killesberg, Gedenkort
mit
Isabel Fezer, Bürgermeisterin der Stadt Stuttgart Schülerinnen des Gymnasiums St. Agnes Karl-Eugen Fischer, Pfarrer an der Evang. Nordgemeinde Dr. Michael Heil, Stv. Stadtdekan des Stadtdekanats Stuttgart Michael Kashi, Vorstandsmitglied der IRGW Rabbiner Yehuda Pushkin und Kantor Nathan Goldman Bärbel Hornberger-Fehrlen und Andreas Keller, Zeichen der Erinnerung e.V.
Am Morgen des 1. Dezember 1941 wurden rund eintausend württembergische Jüdinnen und Juden vom Inneren Nordbahnhof in das Lager »Jungfernhof« bei Riga verschleppt. Nach wenigen Wochen wurden die meisten im nahe gelegenen Biernicki-Wald ermordet. Nur 43 überlebten.
Hieran wollen wir erinnern und laden Sie herzlich ein.
Das diesjährige Gedenken beginnen wir in der Staatlichen Akademie der Künste (Neubau 2, Vortragssaal) Am Weißenhof 1, wo Schülerinnen des St. Agnes-Gymnasiums Zeugnisse von Deportierten / Überlebenden vortragen werden (zusammengestellt von Bärbel Hornberger-Fehrlen, einstudiert von Christian Werner – Hotel Silber / Stolperkunst).
Im Anschluß gehen wir zum Gedenkort auf dem Killesberg (Fußweg ca. 10‘), wo unsere jüdischen Freunde das Gedenken beschließen.
Nach einem Gestapo-Erlass vom 18. November 1941 organisierten die Landratsämter und Polizeistellen in den Provinzen Württemberg und Hohenzollern einen Transport von 1.000 Personen.
Betroffen waren jüdische Menschen aus über 60 Städten, Kleinstädten und Dörfern, die meisten kamen jedoch aus Stuttgart (338), Haigerloch (120), Heilbronn und Rexingen (je 53), Göppingen (46), Buchau (28), Ulm (25), Laupheim (23), Baisingen (21) und Buttenhausen (20). Das Durchschnittsalter der Deportierten betrug 43 Jahre.
Ab dem 27. November sollten alle zur Deportation vorgesehenen Juden am Stuttgarter Killesberg in einem der Gebäude am Gelände der ehemaligen Reichsgartenschau, welches nun als Sammellager diente, versammelt werden. Sie mussten in der ehemaligen „Ehrenhalle des Reichsnährstandes“ warten. 1.000 Personen mussten dort unter entsetzlichen hygie-nischen Umständen bis zu drei Tage und Nächte verbringen, und schliefen in acht Reihen mit je 125 provisorischen Betten.
Für den Transport der Juden nach Riga bestellte die Gestapo bei der Reichsbahn einen Zug, welcher unter der Nummer Da 33 bereitgestellt wurde. Am frühen Morgen, gegen 3 Uhr, des 1. Dezembers 1941 wurden die Juden zum Nordbahnhof gebracht. Zu Fuß und in bitterer Kälte ging es vorbei an der Brenzkirche und Kunstakademie, vorbei an St. Georg und Krematorium auf dem Pragfriedhof, vorbei an der Martinskirche hin zu den Gleisen des Inneren Nordbahn-hof. Die Abfahrt erfolgte zwischen 8 und 9 Uhr morgens. Die Fahrt in überfüllten Passagier-waggons dritter Klasse nach Riga dauerte drei Tage, Ankunft am Bahnhof Skirotava war am 4. Dezember. Während des Transportes wurden die Juden von Gestapobeamten bewacht.
In Riga wurden sie zunächst in dem 6 Km entfernten Gut „Jungfernhof“ untergebracht.
Etwa 1700 der insgesamt 3984 Deportierten der 4 Transporte aus Nürnberg, Stuttgart, Wien und Hamburg wurden dann am 26. März 1942 im „Birkenwäldchen“ in der Nähe von Riga Opfer einer Massenerschießung, ein Großteil davon aus Stuttgart.
Nur 43 der 1013 Menschen aus Württemberg-Hohenzollern überlebten.
Details u.a. auf: http://www.zeichen-der-erinnerung.org/riga-01-12-1941