Harald Stingele präsentierte den Film dort zusammen mit den Künstler:innen:
„Wir haben diesen Film für eine Gegenwart gemacht, in der demokratische Institutionen angegriffen werden. Sie wissen wovon ich rede. An die Fragilität der Demokratie zu erinnern, die Gedächtnislücken zu schließen, ist daher höchst aktuell und ein Beitrag zur Verteidigung der demokratischen Institutionen“
Ab jetzt steht der Film zum Anschauen online auf der Website und dem YouTube-Kanal des Projekts StolperKunst:
Nirgends im Stuttgarter Rathaus wird auf die Zerstörung der kommunalen Demokratie im Frühjahr 1933 unter Regie von Karl Strölin verwiesen. Eine Galerie der Ehrenbürger zeigt dort im ersten Stock, die ehemaligen Stuttgarter Oberbürgermeister seit Endedes 19. Jahrhunderts. Aber da klafft zwischen Karl Lautenschlager und Arnulf Klett eine Leerstelle. Hatte Stuttgart zwischen 1933 und 1945 keinen Oberbürgermeister? Auch wird nirgends im Rathaus an die hunderte aus politischen oder rassistischen Gründen entlassenen städtischen Mitarbeiter*innen erinnert. An die jüdische Fürsorgerin Emmy Brüll zum Beispiel, die in Ravensbrück ermordet wurde, oder an ihre Kollegin Emilie Levi, die nach Eschenau zwangsevakuiert wurde, wo sie starb, weil ihr ärztliche Hilfe versagt wurde. Auch wird nirgends im Rathaus an die aus dem Amt getriebenen und teilweise verhafteten Gemeinderäte erinnert, von denen einer, Heinrich Baumann, im Februar 1945 in Dachau ermordet wurde.
Mit dieser doppelten Lücke setzt sich ein Film auseinander, den wir zusammen mit dem Theater La Lune realisiert haben. Er will auf diese Lücke aufmerksam machen und den Anstoß geben, dass sie in angemessener Form geschlossen wird.
Idee und Konzept: Julianna Herzberg, Adrian Schmidt, Harald Stingele, Jan Uplegger, Christian Werner Schauspiel: Julianna Herzberg, Jan Uplegger Video: Adrian Schmidt Regie: Christian Werner Ausstattung: Sonja Hoyler Recherche: Harald Stingele
Premiere der Stolperkunst-Filmproduktion in der Vollversammlung des Gemeinderats der Stadt Stuttgart am 28.Juli
29. Juli 2021 · von Redaktion ·
Harald Stingele präsentierte den Film dort zusammen mit den Künstler:innen:
Ab jetzt steht der Film zum Anschauen online auf der Website und dem YouTube-Kanal des Projekts StolperKunst:
Nirgends im Stuttgarter Rathaus wird auf die Zerstörung der kommunalen Demokratie im Frühjahr 1933 unter Regie von Karl Strölin verwiesen. Eine Galerie der Ehrenbürger zeigt dort im ersten Stock, die ehemaligen Stuttgarter Oberbürgermeister seit Endedes 19. Jahrhunderts. Aber da klafft zwischen Karl Lautenschlager und Arnulf Klett eine Leerstelle. Hatte Stuttgart zwischen 1933 und 1945 keinen Oberbürgermeister? Auch wird nirgends im Rathaus an die hunderte aus politischen oder rassistischen Gründen entlassenen städtischen Mitarbeiter*innen erinnert. An die jüdische Fürsorgerin Emmy Brüll zum Beispiel, die in Ravensbrück ermordet wurde, oder an ihre Kollegin Emilie Levi, die nach Eschenau zwangsevakuiert wurde, wo sie starb, weil ihr ärztliche Hilfe versagt wurde. Auch wird nirgends im Rathaus an die aus dem Amt getriebenen und teilweise verhafteten Gemeinderäte erinnert, von denen einer, Heinrich Baumann, im Februar 1945 in Dachau ermordet wurde.
Mit dieser doppelten Lücke setzt sich ein Film auseinander, den wir zusammen mit dem Theater La Lune realisiert haben. Er will auf diese Lücke aufmerksam machen und den Anstoß geben, dass sie in angemessener Form geschlossen wird.
Idee und Konzept: Julianna Herzberg, Adrian Schmidt, Harald Stingele, Jan Uplegger, Christian Werner
Schauspiel: Julianna Herzberg, Jan Uplegger
Video: Adrian Schmidt
Regie: Christian Werner
Ausstattung: Sonja Hoyler
Recherche: Harald Stingele
Presse:
https://www.kontextwochenzeitung.de/zeitgeschehen/540/die-fragilitaet-der-demokratie-7641.html
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.film-ueber-ns-zeit-in-stuttgart-eine-leerstelle-der-erinnerung.2412adfc-40f5-4367-8290-b3e77b23930b.html