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20.Juli 2023: Stadtteil-Erkundungen zum Widerstand gegen Hitler und Krieg

in Stuttgart-Ost, Stuttgart-Süd und Zuffenhausen


Die Spaziergänge in den Stuttgart-Ost, Stuttgart-Süd und Zuffenhausen lenken die Aufmerksamkeit auf Menschen, die von den Nazis ermordet, verfolgt und vertrieben wurden, weil sie sich nicht anpassen wollten, dem NS-Regime die Gefolgschaft verweigerten und aufbegehrten
oder organisiert Widerstand leisteten. Ihre Verfolgung wurde von der Gestapo im Hotel Silber
organisiert. Ihre Schicksale zeigen ein breites und facettenreiches Bild vom Widerstand gegen
Hitler und Krieg.

Stuttgart Ost:
17:00 Uhr mit Gudrun D. Greth – Treffpunkt vor der Apotheke am Ostenplatz
Auf den Spuren des Jugendwiderstands in Arbeitersportvereinen, Waldheimen, Naturfreunden
und Parteien bewegt sich der Gang durch den „Roten Osten“ zu Lebens-, Wohn- und
Wirkungsorten von Josef Steidle (1908-1938, verurteilt und ermordet mit Lilo Hermann und
Artur Göritz), Hermann Seitz (1907-1944, Schlotterbeck-Gruppe), Theodor Decker (1901-
1940, Ideengeber des Kabelattentats), Heinrich Baumann (1883-1945, KPD-Stadtrat und
Waldheim-Vorstand) sowie Karl Pfizenmaier und Hans Gasparitsch (beide überlebten im
Widerstand). Von der Ostheimer Schule – wo der verfolgten Kinder aus jüdischen, kommunistischen
und Sinti-Familien und etwa 800 Kriegsgefangenen gedacht wird – führt der Weg
über den Ort des Kabelattentats in die Villastraße, wo die 2 ½ stündige Tour am Stolperstein
für Elisabeth Schikora (1908-1944, „Gruppe G“) endet.
Anmeldung: info@stolpersteine-stuttgart-ost.de


Stuttgart Süd:
17:00 Uhr mit Werner Schmidt – Treffpunkt vor der Matthäuskirche am Erwin-Schoettle-Platz
Plätze, Häuser, Straßen und Stolpersteine erinnern an den politischen und religiösen Widerstand
gegen die Nazis in der Arbeitervorstadt Heslach. Die Tour beginnt an dem nach dem
Sozialdemokraten Erwin Schoettle (1899-1976) benannten Platz, wo in der NS-Zeit an der
Matthäuskirche mit Eugen Müller (1876-1938) und Gottlob Faber (1878-1956) auch zwei
widerständige Pfarrer wirkten. Die Wohnung von Naturfreund Karl Maier im „Eiernest“, in
der im Februar 1933 das Flugblatt zum Kabelattentat entstand, die Stolpersteine für die Brüder
Hermann und Rudolf Welsch in der Hahnstr. 43 (beide verfolgt, weil sie Mitglieder der
KPD waren), für den Sozialdemokraten Frieder Wurm am Bihlplatz (überlebte Haft, Moorlager
und Strafkompanie) sowie für den Journalisten Alfred Broghammer in der Möhringer
Str. 71 (1911-1943, verfolgt wegen „bündischer Umtriebe“) sind weitere Stationen. Die Führung
endet nach gut 2 ½ Stunden in der Adlerstr. 24 am Stolperstein für Else Himmelheber
(1905-1944, Kommunistin und Mitglied der Schlotterbeck-Gruppe).
Anmeldung: werner.schmidt@t-online.de


Zuffenhausen:
17:00 Uhr mit Inge und Diethard Möller – Treffpunkt Bahnhofsvorplatz S-Bahnhaltestelle
Zuffenhausen

Im Stadtbezirk Zuffenhausen gab es spürbaren politischen Widerstand. Der 1 ½ -stündige
Spaziergang führt zu Stellen, wo Stolpersteine für politische Opfer des NS-Regimes verlegt
wurden. Einige waren Kommunisten wie Karl Holzlehner (1901-1948), Erwin Winkler
(1906-1941), Karl Rumberger (1908-1944) oder Julius Noppel (1907-1943). Andere
waren Sozialdemokraten wie das jüdische Ehepaar Berta und Siegfried Sander (beide
1942 ermordet), die doppelt verfolgt wurden. Widerstand gab es auch unter evangelischen
Pfarrern in Zuffenhausen, die Juden im Pfarrhaus in der Unterländer Str. 65 versteckten.
Anmeldung: ingeannettemoeller@gmail.com


Veranstalter*innen: Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e. V., Stuttgarter Stolperstein-Initiativen