Seit 2012 betreibt der Stadtjugendring in Kooperation mit den Stuttgarter Stolperstein-Initiativen das Filmprojekt FRAGE-ZEICHEN, in dem Jugendliche mit Zeitzeug*innen des Nationalsozialismus über deren Erinnerungen sprechen. Bei den persönlichen Gesprächen berichteten die Interviewten von ihrer Jugend im Nationalsozialismus, von Verfolgung und Vertreibung und den Schicksalen ihrer Familien. Die Gespräche wurden vom Filmemacher Steffen Kayser aufgezeichnet und zu Filmen verarbeitet. Nachdem so schon vierzehn bewegende Beiträge zum Stuttgarter Stadtgedächtnis entstanden sind, wurden Im vergangenen Jahr neun weitere Filme gedreht, teilweise in Stuttgart, teilweise in New York und in Washington. Diese werden jetzt in drei Veranstaltungen erstmals öffentlich gezeigt.
Filmpremieren am:
10. Mai 2017
21. Juni 2017
12. Juli 2017
Alle Filmvorführungen finden im Kino METROPOL 2, Bolzstr.10, 70173 Stuttgart statt.
Beginn: jeweils ab 18.30Uhr
Der Eintritt ist kostenfrei, Reservierung von Plätzen wird empfohlen.
Anmeldung: friederike.hartl@sjr-stuttgart.de, Tel.: 0711 – 237 26 31
Den Flyer zur Filmreihe finden Sie hier: 2017_04_20_flyer_fragezeichen
Die bisher entstandenen vierzehn Filme sind auf zwei DVDs verfügbar und können bezogen werden beim Stadtjugendring: friederike.hartl@sjr-stuttgart.de
Die neun neuen Filme werden vermutlich Ende Juli – nach Ende der Filmreihe – auf einer weiteren DVD verfügbar sein.
Das Projekt „Frage-Zeichen“ ist ein durch die Stadt Stuttgart gefördertes Gemeinschaftsprojekt der Stuttgarter Stolperstein Initiativen und des Stadtjugendrings Stuttgart.
Die Premieren im Einzelnen:
10. Mai 2017:
Filme mit Hannelore Marx und Heinz Hummler
Hannelore Marx wurde mit ihren Eltern am 1. Dezember 1941 nach Riga deportiert. Sie überlebte die vier Jahre in verschiedenen Konzentrationslagern. Nach der Befreiung kehrte sie für kurze Zeit nach Stuttgart zurück und wanderte dann aus in die USA. In ihrem Buch „Stuttgart – Riga – New York“ berichtet sie über das ihr Widerfahrene.
Heinz Hummler wurde 1932 in Stuttgart geboren, weshalb vor allem seine Kindheit stark durch die NS-Herrschaft und zahlreiche Bombenangriffe auf Stuttgart geprägt wurde. Sein Vater Anton Hummler wurde 1944 im Gestapo-Keller („Hotel Silber“) gefoltert, bevor er später von den Nazis hingerichtet wurde. Die Biographie seines Vaters hatte großen Einfluss auf Heinz Hummler, da er als Kind die Verhaftung seines Vaters miterleben musste
21. Juni 2017
Filme mit Heinz Beurer, Margot Bauer-Nill und Gerhard Dürr
Heinz Beurer wurde im Februar 1945 als Siebzehnjähriger mit dem letzten Transport aus Stuttgart in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Nach der Befreiung ging er nach Israel und kehrte in den fünfziger Jahren nach Stuttgart zurück.
Margot Bauer- Nill erlebte als Kind wie ihr Vater von der Gestapo verhaftet und misshandelt wurde. Er hatte Familien von verhafteten Arbeitskollegen unterstützt und wurde denunziert. Von dieser Erfahrung war ihre Kindheit in der NS-Zeit geprägt.
Gerhard Dürr musste mit sechzehn Jahren als Luftwaffenhelfer in den Krieg ziehen. Neben seinen Kriegserfahrungen, berichtet er vom Alltag als Kind und Jugendlicher während der NS-Zeit und von seiner Tante, die ihre Stelle als städtische Kindergärtnerin verlor, weil sie nicht dem NS-Berufsverband „Braune Schwester“ beigetreten war.
12. Juli 2017
Filme mit Ernst Nussbaum, Trudy Schwarz, Henry Kandler und Maria Walz
Ernst Nussbaum musste nach der Pogromnacht 1938 das Karlsgymnasium verlassen. Zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester konnte die Familie gerade noch rechtzeitig in die USA fliehen, wo er zunächst in einer Pflegefamilie leben musste, weil die Eltern erst nach einer Existenzgrundlage für die Familie suchten.
Trudy Schwarz ist die Nichte von Otto Hirsch. Ihre Schulzeit verbrachte sie an der Schieker-Schule, einer progressiven Versuchsschule in Stuttgart-West, die von den Nazis geschlossen wurde. Während ihr Onkel dem Terror der Nazis zum Opfer fiel, konnte ihre Familie noch rechtzeitig in die USA fliehen.
Henry Kandler, in Stuttgart geboren als Heinz Kahn, wurde von seinen Eltern zusammen mit seinem jüngeren Bruder als Neunjähriger mit dem „Kindertransport“ nach England geschickt, um die beiden vor dem Zugriff der Nazis zu retten. Erst nach fünf Jahren sah er seine Eltern wieder, die in letzter Minute in die USA fliehen konnten.
Maria Walz wuchs in einer katholisch geprägten Familie auf, die die Nazis ablehnte. Sie war Patientin des jüdischen Arztes Jakob Holzinger, den sie sehr schätzte. Nach der Zerstörung ihres Elternhauses kam sie mit ihrem kleinen Sohn bei Verwandten auf dem Land unter. Dort erlebten sie und ihr Sohn, wie in den letzten Kriegstagen Desertierende aufgehängt wurden.
Seit 2012 betreibt der Stadtjugendring in Kooperation mit den Stuttgarter Stolperstein-Initiativen das Filmprojekt FRAGE-ZEICHEN, in dem Jugendliche mit Zeitzeug*innen des Nationalsozialismus über deren Erinnerungen sprechen. Bei den persönlichen Gesprächen berichteten die Interviewten von ihrer Jugend im Nationalsozialismus, von Verfolgung und Vertreibung und den Schicksalen ihrer Familien. Die Gespräche wurden vom Filmemacher Steffen Kayser aufgezeichnet und zu Filmen verarbeitet. Nachdem so schon vierzehn bewegende Beiträge zum Stuttgarter Stadtgedächtnis entstanden sind, wurden Im vergangenen Jahr neun weitere Filme gedreht, teilweise in Stuttgart, teilweise in New York und in Washington. Diese werden jetzt in drei Veranstaltungen erstmals öffentlich gezeigt.
Filmpremieren am:
10. Mai 2017
21. Juni 2017
12. Juli 2017
Alle Filmvorführungen finden im Kino METROPOL 2, Bolzstr.10, 70173 Stuttgart statt.
Beginn: jeweils ab 18.30Uhr
Der Eintritt ist kostenfrei, Reservierung von Plätzen wird empfohlen.
Anmeldung: friederike.hartl@sjr-stuttgart.de, Tel.: 0711 – 237 26 31
Den Flyer zur Filmreihe finden Sie hier: 2017_04_20_flyer_fragezeichen
Die bisher entstandenen vierzehn Filme sind auf zwei DVDs verfügbar und können bezogen werden beim Stadtjugendring: friederike.hartl@sjr-stuttgart.de
Die neun neuen Filme werden vermutlich Ende Juli – nach Ende der Filmreihe – auf einer weiteren DVD verfügbar sein.
Das Projekt „Frage-Zeichen“ ist ein durch die Stadt Stuttgart gefördertes Gemeinschaftsprojekt der Stuttgarter Stolperstein Initiativen und des Stadtjugendrings Stuttgart.
Die Premieren im Einzelnen:
10. Mai 2017:
Filme mit Hannelore Marx und Heinz Hummler
Hannelore Marx wurde mit ihren Eltern am 1. Dezember 1941 nach Riga deportiert. Sie überlebte die vier Jahre in verschiedenen Konzentrationslagern. Nach der Befreiung kehrte sie für kurze Zeit nach Stuttgart zurück und wanderte dann aus in die USA. In ihrem Buch „Stuttgart – Riga – New York“ berichtet sie über das ihr Widerfahrene.
Heinz Hummler wurde 1932 in Stuttgart geboren, weshalb vor allem seine Kindheit stark durch die NS-Herrschaft und zahlreiche Bombenangriffe auf Stuttgart geprägt wurde. Sein Vater Anton Hummler wurde 1944 im Gestapo-Keller („Hotel Silber“) gefoltert, bevor er später von den Nazis hingerichtet wurde. Die Biographie seines Vaters hatte großen Einfluss auf Heinz Hummler, da er als Kind die Verhaftung seines Vaters miterleben musste
21. Juni 2017
Filme mit Heinz Beurer, Margot Bauer-Nill und Gerhard Dürr
Heinz Beurer wurde im Februar 1945 als Siebzehnjähriger mit dem letzten Transport aus Stuttgart in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Nach der Befreiung ging er nach Israel und kehrte in den fünfziger Jahren nach Stuttgart zurück.
Margot Bauer- Nill erlebte als Kind wie ihr Vater von der Gestapo verhaftet und misshandelt wurde. Er hatte Familien von verhafteten Arbeitskollegen unterstützt und wurde denunziert. Von dieser Erfahrung war ihre Kindheit in der NS-Zeit geprägt.
Gerhard Dürr musste mit sechzehn Jahren als Luftwaffenhelfer in den Krieg ziehen. Neben seinen Kriegserfahrungen, berichtet er vom Alltag als Kind und Jugendlicher während der NS-Zeit und von seiner Tante, die ihre Stelle als städtische Kindergärtnerin verlor, weil sie nicht dem NS-Berufsverband „Braune Schwester“ beigetreten war.
12. Juli 2017
Filme mit Ernst Nussbaum, Trudy Schwarz, Henry Kandler und Maria Walz
Ernst Nussbaum musste nach der Pogromnacht 1938 das Karlsgymnasium verlassen. Zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester konnte die Familie gerade noch rechtzeitig in die USA fliehen, wo er zunächst in einer Pflegefamilie leben musste, weil die Eltern erst nach einer Existenzgrundlage für die Familie suchten.
Trudy Schwarz ist die Nichte von Otto Hirsch. Ihre Schulzeit verbrachte sie an der Schieker-Schule, einer progressiven Versuchsschule in Stuttgart-West, die von den Nazis geschlossen wurde. Während ihr Onkel dem Terror der Nazis zum Opfer fiel, konnte ihre Familie noch rechtzeitig in die USA fliehen.
Henry Kandler, in Stuttgart geboren als Heinz Kahn, wurde von seinen Eltern zusammen mit seinem jüngeren Bruder als Neunjähriger mit dem „Kindertransport“ nach England geschickt, um die beiden vor dem Zugriff der Nazis zu retten. Erst nach fünf Jahren sah er seine Eltern wieder, die in letzter Minute in die USA fliehen konnten.
Maria Walz wuchs in einer katholisch geprägten Familie auf, die die Nazis ablehnte. Sie war Patientin des jüdischen Arztes Jakob Holzinger, den sie sehr schätzte. Nach der Zerstörung ihres Elternhauses kam sie mit ihrem kleinen Sohn bei Verwandten auf dem Land unter. Dort erlebten sie und ihr Sohn, wie in den letzten Kriegstagen Desertierende aufgehängt wurden.