Im Sommer 2009 startete die Iniative eine Kampagne mit einer Unterschriftensammlung für den Erhalt des Gebäudes in der Dorotheenstraße 10.
Elf Organisationen trugen diese Resolution von Anfang an mit und beteiligten sich wöchentlich an den Infostand Aktionen vor Ort. Der Kreis der Unterstützenden Organisationenm wuchs schnell. Bald waren es zweiundzwanzig Mitgliedsorganisationen.
„Zukunft braucht Erinnerung!“
Resolution für den Erhalt des Gebäudes der ehemaligen Gestapozentrale Stuttgart
als authentischen Gedenk- und Lernort
Das Gebäude der ehemaligen Gestapozentrale (1936 – 1945) in der Dorotheenstraße 10, bekannt als „Hotel
Silber“, soll – wie weitere Gebäude zwischen Markthalle und Kaufhaus Breuninger – abgerissen werden.
Unter dem Projektnamen „Da Vinci“ planen das Land Baden-Württemberg und die Firma Breuninger die
Errichtung eines Ministeriums- und Geschäftskomplexes sowie den Bau eines Luxushotels.
Das „Hotel Silber“ war einer der am meisten gefürchteten Folterorte in der Region und galt und gilt noch
immer als Inbegriff des NS-Terrors in Württemberg. Hier begann für viele politische Regimegegner des
Nationalsozialismus mit brutalen Verhörmethoden der Weg in Zuchthäuser, Konzentrationslager und in den
Tod. Von hier aus wurde die Deportation der württembergischen Juden organisiert. Zusammen mit der
Kriminalpolizei beteiligte sich die Gestapo am Terror gegenüber weiteren Minderheiten wie z. B. den Sinti
und Roma, den Homosexuellen und anderen, der NS-Ideologie missliebigen Personenkreisen.
In unmittelbarer Nähe befanden sich zwei weitere NS-Einrichtungen, das damalige Württembergische
Innenministerium, welches unter anderem für die Umsetzung der in Berlin geplanten systematischen
Ermordung psychisch kranker und behinderter Menschen in Württemberg zuständig war, und das
„Deutsches Ausland-Institut“ im „Alten Waisenhaus“, das an führender Stelle an der Verwissenschaftlichung
der nationalsozialistischen Rassenideologie arbeitete.
Die ehemalige Gestapozentrale ist als authentischer Ort der Geschichte unbedingt zu erhalten. Dieser Ort ist
für die Erinnerung an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors und für die Auseinandersetzung mit der
Tätergeschichte gleichermaßen wichtig.
Das Gebäude soll als zukünftige Gedenk- und Lernstätte ein NS-Dokumentationszentrum beherbergen und
alle Opfergruppen darstellen, die in unserer Region während der Nazizeit verfolgt wurden. Neben einer
Dauerausstellung über die Tätergeschichte soll es einer themenbezogenen Bibliothek und Mediathek Platz
bieten. Es soll ein lebendiger Denk-Ort entstehen, an welchem sich Menschen begegnen und gemeinsam
arbeiten können: Initiativen, Archivare, ForscherInnen, Betroffene, Schülerinnen und Schüler. Diese
zukünftige Gedenk- und Lernstätte soll Menschen, Themen und Orte miteinander verbinden. Sie soll ein
Forum werden für bereits bestehende wie noch zu entwickelnde Netzwerke und eine Brücke schlagen vom
Gestern ins Heute.
Wir fordern das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart auf, eine historisch verantwortliche
Entscheidung zu treffen, die dem Gedenken an die Opfer gerecht wird:
• Der „Tatort Dorotheenstraße 10“ muss erhalten und zukünftig als Gedenkstätte und NSDokumentationszentrum
genutzt werden.
• Dies soll in die Ausschreibung des Architekturwettbewerbs für die Neubebauung des „Da
Vinci“-Areals aufgenommen und bei der weiteren Planung berücksichtigt werden.
Dokument zum Download: Hotel Silber RESOLUTION
Im Sommer 2009 startete die Iniative eine Kampagne mit einer Unterschriftensammlung für den Erhalt des Gebäudes in der Dorotheenstraße 10.
Elf Organisationen trugen diese Resolution von Anfang an mit und beteiligten sich wöchentlich an den Infostand Aktionen vor Ort. Der Kreis der Unterstützenden Organisationenm wuchs schnell. Bald waren es zweiundzwanzig Mitgliedsorganisationen.
„Zukunft braucht Erinnerung!“
Resolution für den Erhalt des Gebäudes der ehemaligen Gestapozentrale Stuttgart
als authentischen Gedenk- und Lernort
Das Gebäude der ehemaligen Gestapozentrale (1936 – 1945) in der Dorotheenstraße 10, bekannt als „Hotel
Silber“, soll – wie weitere Gebäude zwischen Markthalle und Kaufhaus Breuninger – abgerissen werden.
Unter dem Projektnamen „Da Vinci“ planen das Land Baden-Württemberg und die Firma Breuninger die
Errichtung eines Ministeriums- und Geschäftskomplexes sowie den Bau eines Luxushotels.
Das „Hotel Silber“ war einer der am meisten gefürchteten Folterorte in der Region und galt und gilt noch
immer als Inbegriff des NS-Terrors in Württemberg. Hier begann für viele politische Regimegegner des
Nationalsozialismus mit brutalen Verhörmethoden der Weg in Zuchthäuser, Konzentrationslager und in den
Tod. Von hier aus wurde die Deportation der württembergischen Juden organisiert. Zusammen mit der
Kriminalpolizei beteiligte sich die Gestapo am Terror gegenüber weiteren Minderheiten wie z. B. den Sinti
und Roma, den Homosexuellen und anderen, der NS-Ideologie missliebigen Personenkreisen.
In unmittelbarer Nähe befanden sich zwei weitere NS-Einrichtungen, das damalige Württembergische
Innenministerium, welches unter anderem für die Umsetzung der in Berlin geplanten systematischen
Ermordung psychisch kranker und behinderter Menschen in Württemberg zuständig war, und das
„Deutsches Ausland-Institut“ im „Alten Waisenhaus“, das an führender Stelle an der Verwissenschaftlichung
der nationalsozialistischen Rassenideologie arbeitete.
Die ehemalige Gestapozentrale ist als authentischer Ort der Geschichte unbedingt zu erhalten. Dieser Ort ist
für die Erinnerung an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors und für die Auseinandersetzung mit der
Tätergeschichte gleichermaßen wichtig.
Das Gebäude soll als zukünftige Gedenk- und Lernstätte ein NS-Dokumentationszentrum beherbergen und
alle Opfergruppen darstellen, die in unserer Region während der Nazizeit verfolgt wurden. Neben einer
Dauerausstellung über die Tätergeschichte soll es einer themenbezogenen Bibliothek und Mediathek Platz
bieten. Es soll ein lebendiger Denk-Ort entstehen, an welchem sich Menschen begegnen und gemeinsam
arbeiten können: Initiativen, Archivare, ForscherInnen, Betroffene, Schülerinnen und Schüler. Diese
zukünftige Gedenk- und Lernstätte soll Menschen, Themen und Orte miteinander verbinden. Sie soll ein
Forum werden für bereits bestehende wie noch zu entwickelnde Netzwerke und eine Brücke schlagen vom
Gestern ins Heute.
Wir fordern das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart auf, eine historisch verantwortliche
Entscheidung zu treffen, die dem Gedenken an die Opfer gerecht wird:
• Der „Tatort Dorotheenstraße 10“ muss erhalten und zukünftig als Gedenkstätte und NSDokumentationszentrum
genutzt werden.
• Dies soll in die Ausschreibung des Architekturwettbewerbs für die Neubebauung des „Da
Vinci“-Areals aufgenommen und bei der weiteren Planung berücksichtigt werden.
Dokument zum Download: Hotel Silber RESOLUTION